Liebe Gemeindemitglieder in Andreas,
heute ist Karsamstag, der „Stille Samstag". Es ist noch nicht Ostern. Jesus ist tot. Er liegt im Grab. Seine Freunde und Freundinnen, die ihm nachgefolgt sind, haben sich enttäuscht zurück gezogen. Alle ihre Hoffnungen sind zerplatzt. Es ist, als würde das Leben Pause machen. Es ist Zwischenzeit.
Die ganzen letzten Wochen erscheinen mir wie eine Zwischenzeit, wie ein langer Karsamtag. Sehnsüchtig warte ich darauf, dass das Leben wieder durchstarten kann. Dass wir uns am Ende des Spaziergangs mit der Familie z.B. in die Eisdiele setzen und ein leckeres Eis essen können. Es ist erstaunlich, wieviele kleine Dinge es sind, die ich vermisse. Auf vieles kann ich gut verzichten, auf anderes nicht. Am meisten fehlen mir die Begegnungen, die gemeinsamen Gottesdienste, der Austausch und das in die Augen schauen beim Gespräch.
Für die höchsten Feiertage, die wir als Christen kennen, für Karfreitag und Ostern, haben wir in der Andreasgemeinde einen Weg gesucht, wie wir trotz des Kontaktverbotes zusammen Gottesdienst feiern können. Seit gestern kann der Karfreitagsgottesdienst abgerufen werden, und wir haben bereits Rückmeldungen von Gemeindegliedern bekommen , die sich darüber gefreut haben.
Nicht mehr lange bis Ostern! Wir alle vom Kirchenvorstand rufen Ihnen den Ostergruß der frühen Christen zu:
DER HERR IST AUFERSTANDEN,
ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!
Mit allen Christen auf allen Kontinenten feiern wir Ostern. Uns verbindet die Gewissheit, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Trotz aller Schrecken, trotz aller Steine, die auf unseren Seelen liegen, haben wir eine Hoffnung, die größer ist als Angst und Verzweiflung. Der Stein vom Grab ist weggerollt. Leben bricht sich Bahn.
FROHE OSTERN!