Heute schicke ich den letzten Gruß aus der Andreasgemeinde in diesem Jahr.
Morgen ist Ewigkeitssonntag, der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Und dann treten wir über die Schwelle hinein ins neue Kirchenjahr, und schon ist Advent. Es ist gut, noch einen Moment zu verweilen, und dieser dunkle Tag mit Nieselregen und feuchter Kälte, die durch alle Glieder zieht, scheint mir wie gerufen beim Verweilen. Dieser Tag, an dem es von morgens bis abends gar nicht richtig hell wird, ist wie ein Sinnbild der Vergänglichkeit. Das Leben ist zerbrechlich und gefährdet. Das haben viele im letzten Jahr gespürt. Morgen denken wir besonders daran. Dann werden wir im Gottesdienst die Namen aller Gemeindeglieder verlesen, die in diesem Kirchenjahr verstorben sind.
Morgen ist Ewigkeitssonntag.
Ich mag diesen Namen „Ewigkeitssonntag". Er weitet meinen Blick und führt ihn hinaus über diese Zeit hinein in Gottes Ewigkeit. Darum zünden wir morgen für jede*n eine Kerze an, wenn wir ihren*seinen Namen nennen. Die Namen der Verstorbenen sind nicht vergessen, nicht bei uns und nicht bei Gott. Wir erinnern uns an Gottes Zusage, die er bei der Taufe gemacht hat: „Du bist mein geliebtes Kind!“ Im Mittelpunkt des morgigen Gottesdienstes steht eine gewaltige Vision aus dem letzten Buch der Bibel: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen ... Und Gott sprach: Siehe ich mache alles neu!"
Ich grüße Sie und Euch herzlich zum Kirchenjahresende! Diese dunkle Zeit ist für mich nicht ohne Hoffnung, weil Gott da ist, uns tröstet wie eine Mutter und uns die Tränen aus unsern Augen wischt. Ich wünsche Ihnen und Euch einen gesegneten Ewigkeitssonntag
Ihr/Euer Pastor Martin Steinke