Liebe Gemeindemitglieder in Andreas, liebe Freundinnen und Freunde der Andreasgemeinde,
mein vierter Gruß kommt diesmal am Mittwoch. Am Sonntag war Palmsonntag, und wir sind nun mitten in der Karwoche. Die Sonne scheint, und der Frühling kommt mit Macht. Doch es fällt mir schwer, all das Schöne richtig zu genießen. Es ist, als läge ein Schleier über allem.
Die Passion, Jesu Leiden und Sterben kommen mir in diesem Jahr näher als in den Jahren zuvor. Inzwischen ist die Corona-Pandemie längst nicht mehr eine Gefahr, die wir von sicherem Ort aus in weiter Ferne in China oder Italien beobachten. Ich kenne einige Menschen persönlich, die erkrankt sind und bekomme mit, was das für sie und ihr Umfeld bedeutet.
Wie gerne würde ich jetzt mehr tun! Zunehmend fällt es mir schwerer, so ausgebremst zu sein. Vielleicht ist es aber gerade das, was ich lernen muss: In dieser stillen Zeit, in der Passionszeit, innerlich zur Ruhe zu kommen. Keine großen Worte und Taten zu machen, sondern innezuhalten und auszuhalten. Die Menschen, um die ich mich sorge, kann ich in diesen Tagen noch mehr ins Gebet hineinnehmen. Ich kann schauen, was mir gut tut und wo ich auftanken kann. Welche Bibeltexte bedeuten mir etwas? Vielleicht ist es der Konfirmationsspruch oder die Losung oder ein Psalm. Und dann, wo möglich, rausgehen, die Sonne genießen. Das dürfen wir nicht nur, das sollten wir tun! Gottes Sonne und Gottes Schöpfung ist es doch! Gott gebe Ihnen und Euch viel Kraft in diesen Tagen.
Pastor Martin Steinke, Vakanzvertreter