Liebe Gemeindemitglieder der Andreasgemeinde,
„Wo Gottes Geist ist, da ist Freiheit!“, habe ich vor über drei Wochen schon mit Blick auf Pfingsten im Rundbrief geschrieben. Jetzt steht Pfingsten vor der Tür, und das wollen wir feiern! Das Team, das den Gottesdienst gemeinsam vorbereitet hat, freut sich schon sehr darauf. Wir sind gespannt, wieviele Menschen am Sonntag um 11.00 Uhr kommen werden. Da wir draußen im Garten hinter der Kirche feiern, haben wir bei allen einzuhaltenden Abstandsregeln wesentlich mehr Platz. Den Gottesdienst haben wir unter das Motto „Du führst uns hinaus ins Weite!“ (Psalm 18,20) gestellt. Eingeengt waren wir lange genug. Ich merke, wie ich mich nach Weite sehne. Wie gut mir die immer weitergehenden Lockerungen tun. Wieder in die Eisdiele gehen, sich an den Tisch setzen und mit genügend Abstand zu anderen Tischen genüsslich ein Eis essen. Herrlich! Dabei geht es bei dem Psalmwort „Du führst uns hinaus ins Weite!“ nicht um Konsum oder Genuss. Von Felsen des Todes, von Finsternis und Feinden, von Fluten des Verderbens ist da die Rede. Aber dann kippt die Stimmung. Der Beter wendet den Blick auf Gott: „Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.“ Und ein paar Verse weiter heißt es: „Mit meinem Gott springe ich über Mauern!"
Es gibt Zeiten, da sehe ich nur die Mauern, nur die Enge! Da wird mir die Luft abgeschnürt. Pfingsten weht ein neuer Geist. Gottes Geist. Der weht kraftvoll und mächtig, voller Brausen. Der pustet vieles weg. Ob ich das spüre? Oder geht es mir eher so, wie den Menschen damals beim allerersten Pfingsttag? „Was will das werden?“, sprachen sie entsetzt und verwundert einer zum anderen. Ja, was wird werden? Wie wird’s weitergehen mit unserer Gemeinde im Sommer und danach? Haben wir uns schon zu sehr aus den Augen verloren? Ich traue dem Geist Gottes viel zu. Es wird sehr darauf ankommen, worauf wir schauen. Lasst uns auf Gott schauen und auf seinen Heiligen Geist. Lasst uns zu ihm rufen: „Puste auch durch mein Herz und durch mein Hirn!“ Und dann lasst uns aufstehen, einander in den Blick nehmen und Gottes Liebe zu den Menschen tragen. Die Starken mit den Schwachen gemeinsam. Wir alle zusammen sind Gottes Gemeinde. Da gibt es keinen, an dem Gott nicht Gefallen hätte.
Frohe, gesegnete Pfingsten! Im Übrigen bin ich davon überzeugt, dass ein leckeres Eis und der Geist Gottes sehr gut zusammen passen.
Bleibt behütet!
Ihr/Euer Martin Steinke