Der Kirchenvorstand hat sich Gedanken darüber gemacht, wie wir in der Andreasgemeinde in Kontakt und nah beieinander bleiben können, ohne uns in Kirche und Gemeindehaus oder bei Besuchen treffen zu können. Eigentlich war für das letzte Wochenende eine Klausurtagung geplant, in der der Kirchenvorstand überlegen wollte, was in nächster Zukunft für die Gemeinde ansteht. Leider musste die Klausur ausfallen. Also haben wir eine Telefonkonferenz durchgeführt (unsere erste!) und waren überrascht, wie konzentriert und effektiv diese „Sitzung“ verlief. Herausgekommen ist dabei, dass wir so viel wie möglich „direkten" Kontakt zu Ihnen suchen möchten. Der neue Gemeindebrief ist frisch aus dem Druck gekommen und kommt in diesen Tagen bei Ihnen zu Hause an. Wir nutzen wieder mehr das gute alte Kommunikationsmedium Telefon, um miteinander zu reden und zu erfahren, wie es den anderen geht. Rufen Sie uns gerne an, wenn Sie uns sprechen möchten! Wir versuchen, unsere Homepage jetzt besonders aktuell zu halten. Auf Facebook (www.facebook.com/AndreasGemeindeHollage) und Instagram (www.instagram.com/andreas.wallenhorst) gibt es für diejenigen, die diese Social-Media-Angebote nutzen, noch regelmäßigere Grüße aus der Gemeinde. Daneben gibt es viele gute Angebote von anderen. Der Gottesdienst im ZDF jeden Sonntag um 9.30 Uhr ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit, zu Hause und dennoch mit anderen Gottesdienst zu feiern.
Die Landeskirche Hannovers hat am 13. März empfohlen, dass ab sofort alle Gottesdienste, Andachten und Konzerte vorerst bis einschließlich 19. April abgesagt werden. Zuvor hatte die Landeskirche bereits empfohlen, die anstehenden Konfirmationsfeiern zu verschieben. Landesbischof Ralf Meister sagt: „Verantwortliches Handeln braucht jetzt Nüchternheit, Mut in den Entscheidungen und Rücksicht auf die Menschen, die zu den Risikogruppen gehören. Die Ausbreitung des Virus muss konsequent entschleunigt werden. Dazu gehört leider auch die schmerzliche Absage von Gottesdiensten. Zu einem guten Zeugnis in dieser Welt gehört, mit all unseren Möglichkeiten beizutragen, diese Krise zu bewältigen. Die seelsorgerliche und pastorale Begleitung unserer Gemeindeglieder bleibt unser wichtigstes Anliegen.“ Auf der Homepage der Landeskirche (www.landeskirche-hannovers.de) werden die Handlungsempfehlungen kontinuierlich aktualisiert.
Der Kirchenvorstand der Andreasgemeinde hat beschlossen, den Empfehlungen der Landeskirche zu folgen. Ab sofort finden in der Andreaskirche keine Gottesdienste und keine Veranstaltungen von Gruppen und Kreisen mehr statt. Auch die Bücherstube und die Kleiderkammer sind geschlossen. Wir werden Sie umgehend informieren, wenn sich die Lage entspannt hat.
Die Konfirmation haben wir auf den 26. und 27. September 2020 verschoben. All dies ist uns nicht leicht gefallen, weil diese Maßnahmen unser kirchliches Leben in bisher nicht gekannter Weise einschränken oder sogar zum Erliegen bringen. Aber alle drastischen Maßnahmen dienen dem Schutz des Lebens.
Dem Kirchenvorstand ist ein großes Anliegen, in Zeiten ohne Gottesdienst und Gruppen trotzdem nah bei den Menschen zu sein. Wir werden verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation und des Kontaktes überlegen und versuchen umzusetzen. Als Christinnen und Christen sind wir im Gebet miteinander verbunden. Wir überlegen, einen Mailverteiler zu erstellen, über den wir Andachten und andere Texte verschicken können. Darüber hinaus wären Telefonaktionen möglich, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, die sich darüber freuen und die Gemeinschaft suchen. Hier auf unserer Homepage halten wir Sie über alle Angebote und die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Die fortschreitende Ausbreitung des Corona-Virus hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens. Auch die Andreasgemeinde ist von den täglich neuen Nachrichten und Maßnahmen betroffen. Im Kirchenvorstand haben wir darüber beraten, was das für unsere Gemeinde zur Zeit bedeutet und sind uns bewusst, dass die Lage sich jederzeit ändern kann. Ein Brief von Arend de Vries, dem Geistlichen Vizepräsidenten des Landeskirchenamtes in Hannover, hat wichtige Hinweise und Empfehlungen gegeben. Wir teilen folgende Grundeinschätzung: „Wir verbreiten keine Panik oder verstärken aufkommende Hysterie. Wir nehmen unsere Verantwortung für uns anvertraute Menschen ernst und machen transparent, wie wir in und mit Gefährdungen besonnen umgehen.“
Bei Gottesdiensten und Veranstaltungen begegnen sich viele Menschen, die gewohnt sind, sich mit Handschlag oder Umarmung zu begrüßen. Mir fällt es auch schwer, stattdessen einfach ein herzliches Wort und ein freundliches Lächeln weiterzugeben. Die Verbindlichkeit und Zugewandtheit durch einen Handschlag ist mir so vertraut, dass es bei jeder Begrüßung erst einmal in meiner Hand zuckt. Dennoch möchte ich zur Zeit Rücksicht nehmen und den Empfehlungen der medizinischen Experten folgen, die dazu raten, auf einen Handschlag zu verzichten.
Ein sensibler Bereich sind Abendmahlsfeiern. Im Kirchenvorstand haben wir beschlossen, in der nächsten Zeit auf den Gemeinschaftskelch zu verzichten. Auch das Eintauchen der Oblate in den Kelch („Intinctio“) ist nicht hygienischer, da über die Fingerspitzen Viren weitergegeben werden können. Da wir in der Andreasgemeinde keine Einzelkelche haben und diese Form aus unserer Sicht auch dem Aspekt der Gemeinschaft, wie Jesus sie mit dem Weiterreichen des einen Kelches ausgedrückt hat, nicht entspricht, verzichten wir vorübergehend beim Abendmahl auf den Kelch. Wir vertrauen darauf, wie Arend de Vries geschrieben hat, „dass wir auch im Brot die ganze Fülle des Heils empfangen“.
Inzwischen erreichen uns fast stündlich neue Meldungen mit Absagen von Veranstaltungen. Gerade haben auch wir schweren Herzens die Konfirmandenfreizeit absagen müssen. Niemand weiß, wie sich die Lage weiter entwickeln wird und welche Gottesdienste, Gruppen und Kreise evtl. ausfallen oder verschoben werden müssen. Der Kirchenvorstand beobachtet aufmerksam die weitere Entwicklung und wird ggf. auch kurzfristig reagieren und Sie darüber informieren. Bei allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ist uns wichtig, im Blick zu behalten, dass unser Leben in Gottes Hand geborgen ist. In den Losungen heißt es an diesem Tag, an dem ich diese Zeilen schreibe: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7).
Im Vertrauen auf Gottes Liebe grüße ich Sie herzlich auch im Namen des Kirchenvorstandes.
Pastor Martin Steinke