„SPIELRAUM!“ -
so ist die diesjährige Fastenaktion der evangelischen Kirche „7 Wochen Ohne“ überschrieben, die heute am Aschermittwoch beginnt. Wenn ich die derzeitige Situation oder meine Gemütslage beschreiben sollte, würde mir „Spielraum“ nicht als erstes einfallen. Im Gegenteil! Eher scheint uns momentan jeglicher Spielraum genommen, oder? Und doch oder gerade deshalb hat mich das Motto angesprochen: „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden“. Wie gern würde ich manche Blockade einfach hinter mir lassen.
„SPIELRAUM!“
zu suchen macht bestimmt auch viel mehr Spaß als zu überlegen, worauf ich fasten könnte. Gefühlt sind wir doch seit Beginn des Lockdowns im Dezember am Fasten. Wir fasten persönliche Begegnungen mit anderen Menschen, in der Gemeinde und sogar mit Familie und Freunden. Viele Menschen fasten Gottesdienstbesuche vor Ort. Wir fasten Ausflüge und Reisen. Wir fasten Konzerte, Kino, Theater, Fußballtraining und Essengehen. Viele sagen darum in diesem Jahr wohl eher: „Nein, auf meine Schokolade verzichte ich jetzt nicht auch noch!“
„SPIELRAUM!“
zu finden ist auch eine Sache des Kopfes. Je mehr ich mir sage: „Es ist ja nicht viel Schönes möglich zur Zeit!“, desto mehr stimmt es. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meistens mehr Grund zur Dankbarkeit gibt, als ich vordergründig sehe. Das Geheimnis liegt darin, an der richtigen Stelle zu schauen. Ich fand den Gedanken einer jungen Frau nachahmenswert: „Ab Aschermittwoch mache ich dieses Jahr eine 40-Tage-Dankbarkeitsaktion … oder anders ausgedrückt: Ich faste das ‚Jammern‘". Keine schlechte Idee für die erste Blockade, die wir fasten könnten: Das Jammern!
„SPIELRAUM!“
verschafft es mir, wenn ich mein Herz und meinen Blick weite. Ich habe mich sehr über die Rückmeldungen auf meinen letzten Gruß gefreut, in dem ich danach gefragt hatte, was Ihnen und Euch hilft, zuversichtlich zu bleiben und zu werden. Keine besonderen oder großen Dinge waren es, aber herzerfrischende, berührende Erlebnisse im Alltag. Hier nur zwei kurze Ausschnitte daraus :