Rückblick Südafrika-Gottesdienst

Nachricht 09. März 2025

Sawubona – Ich sehe dich

„Das war ein Gottesdienst, der den ganzen Raum mit Freude erfüllt hat“, so eine von vielen Stimmen nach dem Gottesdienst. Mit stimmungsvollen afrikanischen Klängen ging es direkt los. Unser Andreaschor unter Leitung von Insa Zimni sang lautstark und mit spürender Begeisterung wunderschöne afrikanische Lieder, die einen gedanklich in die Ferne getragen haben, wie zum Beispiel das Vaterunser-Lied „Baba Yetu“.

Diakon Udo Ferle und Volker Wallrabenstein berichteten eindrucksvoll aus der Partnergemeinde Umfolozi in Südafrika. Seit vielen Jahren gibt es einen regen Austausch mit gegenseitigen Besuchen. 2018 war eine Jugendgruppe der Andreasgemeinde vor Ort, welche zusammen mit den Einheimischen einen Schattenplatz für die Essensausgabe der Schulküche gebaut hat. Viele der dortigen Kinder sind Aidswaisen und auf das schulische Mittagessen angewiesen. Schulwege von 10km müssen oft barfuß unternommen werden, damit die Schuhe nicht abgelaufen sind. Denn nur mit Schuhen darf man am Schulunterricht teilnehmen.

Auf Leinwand projizierte Fotos von der Schule und den dortigen Kindern begleiteten die Berichte aus Umfolozi. Volker Wallrabenstein, der sich seit 1989 für die Partnerschaftsarbeit zwischen dem Kirchenkreis Osnabrück und dem Kirchenkreis Umfolozi engagiert hat, berichtete von seinen Besuchen mit einer Delegation von Bläserinnen und Bläsern. Im Oktober 2024 war er wieder vor Ort, und die aktuellen Fotos zeigten anschaulich, wie der gebaute Schattenstand ein wichtiger Teil der Schule geworden war und auch der Schulgarten sich prächtig entwickelt hatte. Eine Momentaufnahme von einem kleinen Jungen, der eine unglaubliche Freude ausstrahlte, berührte die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher ganz besonders.

 

In seiner Predigt sprach Diakon Udo Ferle von Partnerschaftsarbeit auf Augenhöhe, vom Sehen und Gesehen werden, von der Liebe Jesu, die uns die Augen öffnet und uns bewahrt, sie vor Ungerechtigkeit, Rassismus und Benachteiligung bestimmter Menschengruppen zu verschließen. „Sawubona – Ich sehe dich“, so heißt ein Gruß auf Zulu. Manchmal bekommt man als Antwort „Shiboka“ zu hören, was so viel wie „Dann existiere ich“ bedeutet. Diese bewegenden Worte brauchen Raum, um nachzuwirken. Sie können uns helfen, in der Nachfolge Jesu mit geöffneten Augen durch die Welt und unseren Alltag zu gehen, im Widerstand gegen Menschen- und Schöpfungsfeindlichkeit.

Unser Organist Tim Schumacher sorgte mit seiner Musik am Klavier für weitere afrikanische Atmosphäre. Spontan bot er zusammen mit Marius Holkenbrink, der den Chor mit seiner Trommel unterstützte, eine Musikeinlage. Die Gemeinde klatschte mit und applaudierte lautstark. Allen stand die pure Freude ins Gesicht geschrieben.

Der Gottesdienst endete mit dem Lied „Wota Nkosi“, zu dem der singende Chor tanzte und es niemanden mehr auf den Stühlen hielt. Singend und tanzend zog der Chor aus dem Gottesdienstraum aus, gefolgt von einem Gottesdienstteam, das ebenfalls voller Freude mitging.

Im Anschluss konnten bei einem liebevoll aufgebauten Basar zugunsten unserer Partnergemeinde selbstgestrickte Socken, Kekse, Marmeladen und vieles mehr erworben werden. Einige Hauptkonfirmandinnen und Hauptkonfirmanden hatten leckere Waffeln gebacken, deren Duft man nur schwer widerstehen konnte. Viele Gespräche bei einer Tasse Kaffee zeigten: Alle gingen von diesem wunderschönen Gottesdienst beseelt nach Hause.

 

Majbritt Möller