Herzlichen Glückwunsch, Udo Ferle!

Nachricht 01. Februar 2025

Herzlichen Glückwunsch, lieber Udo Ferle!

Seit 20 Jahren ist Udo Ferle Diakon in der Andreasgemeinde. Der Kirchenvorstand gratuliert herzlich zu diesem Jubiläum, das gut ins Jubiläumsjahr der Gemeinde passt! Ich kann mir die Andreasgemeinde ohne Udo Ferle nicht vorstellen. Wahrscheinlich geht es vielen von Ihnen genauso. Als ich vor gut fünf Jahren in die Gemeinde kam, habe ich schnell festgestellt, dass Udo Ferle mehr ist als ein Diakon für Kinder- und Jugendarbeit. Er ist ein echter Gemeindediakon. Auf den nächsten Seiten berichtet er selbst über seine Arbeit in den letzten 20 Jahren und in welchen Bereichen er hier überall tätig war und ist.

Es liegt an der Person von Udo Ferle und an seiner Art und Weise, wie er seine Arbeit als Diakon versteht, dass viele (ehemalige) Jugendliche sich zur Andreasgemeinde gehörig fühlen, selbst wenn sie schon längst dem Jugendalter entwachsen sind. Junge Erwachsene, die inzwischen verteilt in Deutschland leben, halten weiterhin Kontakt und haben sich zum Teil zu uns umgemeinden lassen.

Udo Ferle gibt den Jugendlichen Raum und unterstützt sie darin, sich selbstständig und eigenverantwortlich zu organisieren. Dabei ist er stets präsent und jederzeit ansprechbar für fachliche, aber auch persönliche und seelsorgliche Fragen. Inzwischen weiß ich von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die gerade aus diesem Grund dankbar auf ihre Zeit in unserer Jugend schauen.

Danke, Udo, für deine treue Arbeit in unserer Gemeinde. Danke für deine Geduld, Gelassenheit und Zuversicht, von der ich viel lernen kann. Danke, dass du so oft einfach ganz praktisch mit anfasst. Du bist ein Mensch, der seinen Glauben sichtbar lebt.

Ich weiß nicht, wie du das alles in den Stunden unterbringst, die du mit deiner halben Stelle bei uns tätig bist. Für uns ist es ein großes Geschenk. Ich freue mich, dass du da bist und ich freue mich auf die nächsten gemeinsamen Jahre mit dir in der Andreasgemeinde. Gott segne und behüte dich und deine Lieben!

Pastor Martin Steinke

Zwei Jahrzehnte Diakon in der Andreasgemeinde

Am 03.01.2005 war es so weit. Ich stand ganz alleine im Kirchraum der Andreasgemeinde und trat den Dienst bei meinem neuen Arbeitgeber an. Eigentlich waren noch Weihnachtsferien und kein anderer der Hauptamtlichen war anwesend, aber ich wollte mich ganz in Ruhe mit den Räumlichkeiten meiner neuen Gemeinde vertraut machen. Die Zeiten damals waren nicht besonders gut für Religionspädagog*innen. Die ersten Stellenkürzungen waren vollzogen worden, und die Andreasgemeinde besaß nur noch einen Anteil einer 75 %-Diakon*innenstelle. Zum Glück konnte ich in den darauffolgenden zwei Jahren noch vier Stunden Religionsunterricht in der Johannisschule und vier Stunden in der Katharinaschule übernehmen, bevor die Gestellungsverträge von der Landesschulbehörde aufgekündigt wurden. Überhaupt war es für die Andreasgemeinde eine Zeit der großen Veränderungen. So erhielt unser Kirchraum ein dauerhaft installiertes Glasparament für den Altar, dessen Blau mit den Altarfenstern korrespondiert. Eine Frage, die den Kirchenvorstand beschäftigte, war nun, wie dieses Glas bei Abendveranstaltungen beleuchtet werden sollte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie verschiedenfarbige Leuchtstoffröhren ausprobiert wurden und welche Heiterkeit besonders eine intensiv rot leuchtende auslöste. Außerdem war Regionsbildung angesagt. Mit wem sollte die Andreasgemeinde eine regionale Zusammenarbeit wagen? Unsere „Mutterkirche“ St. Michaelis stand zur Auswahl, viel näher aber lag die Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde, die damals noch einen Gemeindebau in Rulle besaß, bevor dieser Jahre später aufgegeben und die „Arche“ in Lechtingen gebaut wurde.

Daher erging der Auftrag an meine Kollegin Christiane Ehrlich und mich, in Zukunft gemeinsame regionale Angebote zu entwickeln. So entstanden gemeinsame Kinderbibeltage und Kinderfreizeiten, später in der Zusammenarbeit mit Pastorin Sigrid ten Thoren gemeinsame Konfirmandenfreizeiten, Jugendfreizeiten, Jugendgottesdienste, Kirchentagsfahrten und Osternächte für Konfirmand*innen. Auch wenn die Regionalisierung nicht von allen Kolleg*innen im Kirchenkreis frohen Herzens begrüßt wurde, war sie damals wie heute für unsere beiden Gemeinden sehr sinnvoll. Natürlich ging das alles nicht ohne ehrenamtliche Mitarbeitende. Von meiner Vorgängerin, Sabine Ahua, hatte ich eine ganz tolle Mitarbeiterschaft überlassen bekommen, die aber leider aufgrund von Schulabschlüssen und Berufsausbildungen bereits dabei war, der Andreasgemeinde Adieu zu sagen. Aber dank deren Hilfe konnte ich schon nach wenigen Monaten neue Mitarbeiter*innen begrüßen. Ein wichtiges Prinzip für mich in meiner Arbeit war und ist die Selbstbefähigung. Jugendarbeit soll meiner Meinung nach nicht vom Diakon/der Diakonin gemacht, sondern begleitet werden. Jugendliche wissen für sich am besten, was ihnen guttut. Und so drängte ich darauf, dass die neuen Mitarbeitenden sich selbst einen Jugendvorstand wählten, der die verschiedensten Ideen mit meiner Unterstützung diskutierte, auswählte und umsetzte. Der heutige Jugendvorstand besteht aus fünf Personen (Svea Bodensiek, Lea Koddenberg, Shareena Paß, Julien Möller und Noah Lilienthal) und sorgt immer noch dafür, dass den Jugendlichen in unserer Kirchengemeinde ein buntes Programm geboten wird.

Wenn ich alle Mitarbeitende aufzählen würde, die sich in den verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit und im Jugendvorstand im Laufe der Zeit engagiert haben, dann müsste ich mindestens noch eine Seite Platz haben. Aber an dieser Stelle: Es war mir eine Ehre, mit euch zusammenarbeiten zu dürfen! Vielen Dank dafür! Trotzdem müssen einige Namen unbedingt genannt werden, die sich wirklich über Jahre hinweg in diesem Gremium eingebracht haben: Cordula Hardinghaus, Domenik Ackermann, Richard Schulz, Maximilian Kopischke, Lukas Havliza, Dennis Seeligmann, Lena Ferle, Christina Piper, Birte Witte, Jonas Dallwig, Kira Ferle, Franziska Nentwig, Timm Merker. An den vielen Namen zeigt sich, wie die Zeit vergangen ist. Und eigentlich ist seit meinem Dienstantritt vor zwanzig Jahren nicht wirklich Ruhe eingekehrt. Vielmehr befindet sich die Andreasgemeinde – wie die gesamte Kirche – in einem permanenten Veränderungs- und Anpassungsprozess. Der Jugendkeller wurde in dieser Zeit dreimal umgebaut, das Küsterhaus wurde abgerissen. Die Diakon*innenstelle wurde auf 50 % gekürzt – zum Glück konnte ich als Religionslehrer in der Thomas-Morus-Schule ein zweites Standbein finden. Neben der Jugendarbeit fielen mir andere Aufgaben in der Gemeinde zu, was mich als studierter Religions- und Gemeindepädagoge besonders freut. Mit dem Gemeindebeirat haben wir tolle Aktionen für die Gemeinde geplant und durchgeführt. Besonders das viermal im Jahr stattfindende Andreas-Café findet immer großen Anklang. Auch hier ein ganz großes Dankeschön an ehemalige und aktuelle Mitarbeitende.

Bei unserem Förderverein FAND e. V. durfte ich Gründungsmitglied sein und freue mich sehr darüber, wie der Verein unsere Kirchengemeinde und vor allem die Jugendarbeit unterstützt. Dem Männerkreis darf ich immer gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen und viele, viele Konfirmationen, besondere Gottesdienste und Gemeinde- und Mitarbeitendenfeste sind mir in guter Erinnerung. Meine persönliche Hochachtung gilt den Menschen, die sich als Kirchenvorsteher*innen für unsere Kirche zur Verfügung gestellt haben. Sie haben es in unruhigen Zeiten stets geschafft, mit viel Augenmaß und Feingefühl schwierige Entscheidungen zu treffen, auch wenn es manchmal viel Gegenwind gab. Hut ab dafür! Ich selbst hätte mir keinen besseren Arbeitgeber wünschen können.

Es gäbe noch so viel mehr zu erwähnen. Aber wahrscheinlich habe ich schon zu viel Platz verbraucht. Zum Schluss: Die zwanzig Jahre als Diakon in der Andreasgemeinde waren sehr abwechslungsreich und sind schnell vergangen. Ich hoffe, wir werden noch einige spannende Jahre miteinander verbringen können.

Udo Ferle