Die Konfirmation erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Beinahe alle getauften Jugendlichen werden auch konfirmiert. Die Kritik, ein Großteil der Konfirmandinnen und Konfirmanden lasse sich vor allem aus familiären und finanziellen Gründen konfirmieren und der Glaube an Gott spiele nur in wenigen Fällen eine Rolle, trifft für die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Ev.-luth. Andreasgemeinde Wallenhorst in Hollage eher nicht zu. Zwar bekennen einige Jugendliche, dass für sie mit der Aussicht auf eine schöne Familienfeier, bei der sie einen Tag lang der Mittelpunkt sind und viele Geschenke erhalten, der Sinn des Festes in den Hintergrund rückt. Gleichwohl sind ihnen die Bedeutung der Konfirmation und die damit erhaltenen Rechte, wie z. B. die Annahme einer Taufpatenschaft oder die Bekleidung eines kirchlichen Ehrenamtes, durchaus bekannt. Und sie empfinden es als bereichernd, in der Konfirmandengruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen. Für einige ist die Konfirmation auch Anlass, ihre Taufe nachzuholen.
Das früher übliche Auswendiglernen von Katechismustexten, Bibelversen oder geistlichen Liedern tritt mehr und mehr zurück. Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zu erfahren und zu verstehen, Glaubensinhalte zu vermitteln sowie der Katechismusunterricht stehen stattdessen im Vordergrund.
In der Vorbereitungszeit werden die angehenden Konfirmandinnen und Konfirmanden angehalten, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Weitere Tätigkeiten in der Kirchengemeinde, wie z. B. das alljährliche Laubharken am Gemeindehaus oder die Mithilfe bei anderen kirchlichen Aktionen werden auch von den Jugendlichen unterstützt.
Ein Highlight ist die Konfirmandenfreizeit, die im ersten Jahr und zum Abschluss der Unterrichtszeit stattfindet. An jeweils zwei Tagen werden die Jugendlichen intensiv auf die Konfirmation vorbereitet und erleben dabei eine inhaltsreiche und spannende Zeit. Sie lernen u. a., Gottesdienste zu gestalten, eigene Gebete zu sprechen, singen Lieder und unternehmen Spiele, die das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe stärken. Häufig entstehen Freundschaften über die Konfirmation hinaus.
Einige Jugendliche beteuern, dass sie nach der Konfirmation die Kirche nicht aus den Augen verlieren werden. Sie möchten sich in der Jugendarbeit engagieren oder wollen sogar in die Fußstapfen der Eltern treten, die ein Ehrenamt in der Kirchengemeinde bekleiden. Sie sind sich sicher, dass durch die Bekennung zum christlichen Glauben ein bewussteres Leben möglich ist.